Susanna | Dramatisches Oratorium von Georg Friedrich Händel

In Abwesenheit ihres Ehe­manns wird die schöne und tugend­hafte Susanna von zwei Dorf­ältesten bedrängt. Als Susanna ein Bad im Bach nehmen will, lauern sie ihr auf, werden jedoch von ihr zurück­gewiesen. Selbst die Drohung, sie des Ehe­bruchs mit einem jungen Mann zu bezichtigen, kann Susannas Stand­haftig­keit nicht erschüttern. Die beiden Alten machen ihre Drohung wahr, Susanna wird vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt.

Als das Urteil voll­streckt werden soll, rät der junge Prophet Daniel dazu, die beiden Zeugen unab­hängig von­einander nach dem Her­gang zu befragen. Während der eine angibt, der Ehe­bruch sei unter einer Zeder geschehen, behauptet der andere, es sei eine Eiche gewesen. Die derart als Lügner ent­larvten falschen Zeugen werden zum Tode verurteilt, Susannas Ehre wieder her­gestellt. Zeit für den Chor, das Hohe­lied auf Tugend, Keusch­heit und wahre Liebe anzu­stimmen.

Händel entwirft seine Susanna als einen starken Charak­ter, als mutige und selbst­bewusste Frau, wie man sie in der Sakral­musik dieser Zeit nur selten findet. Sein Orato­rium ist ein Lob­lied auf die ehe­liche Liebe, das er durch­aus auch mit Humor an­stimmt.

Das Festival Alter Musik Bernau über­nimmt diese inter­diszi­plinäre Arbeit der Wei­marer Musik­hoch­schule und des Theaters Naum­burg, szenisch erarbeitet für den Naum­burger Dom, als kon­zertante Auf­führung.

Gegründet wurde der Naumburger Kammerchor im Jahr 1979 vom damaligen Domkantor KMD Reinhard Ohse. Schnell entwickelte er sich zu einem der profiliertesten Chöre in der Domstadt Naumburg und der Saale-Unstrut-Region im Süden Sachsen-Anhalts. Das Vokalensemble, das heute 30 Sänger*innen zählt, entstand als Kammerchor der Naumburger Domkantorei und hat seine Heimat am berühmten Naumburger Dom. Neben der regelmäßigen Konzerttätigkeit, wie den Sommerkonzertreisen u.a. in die sächsische Oberlausitz mit Konzerten in Görlitz (Petri-Kirche), Zittau (Johanniskirche) und im Dom zu Meißen, übernimmt der Kammerchor auch über das Jahr verteilt die musikalische und liturgische Gestaltung von feierlichen Gottesdiensten und Andachten im Naumburger Dom.

2017 führte der Kammerchor im Rahmen seines Weihnachtskonzertes erstmals das „Magnificat D-Dur“ von Johann Sebastian Bach auf, welches damit nach Jahrzehnten wieder in Naumburg zu hören war.

Seit 2005 wird der Naumburger Kammerchor von KMD Jan-Martin Drafehn geleitet, der seit 2008 auch Domkantor ist.

In den letzten Jahren gastierte der Chor zu seinen Konzertreisen in Württemberg, Franken, Hessen, Berlin, in verschiedenen Hansestädten an der Ostseeküste und in Niedersachsen. Mehrere Konzertreisen führten den Chor auch ins europäische Ausland (Frankreich, Schweden, Niederlande, Lettland und Schweiz).

Als besonderes Konzertreiseprojekt zur Landesausstellung „Der Naumburger Meister – Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen“ brachte der Chor 2011 die „Lettner-Passion“ für Bariton-Solo, Chor und Orchester von Reinhard Ohse in vier Konzerten zur Aufführung: in Deutschland in den Domen von Naumburg und Meißen und in Frankreich in den Kathedralen von Chartres und Noyon. Dabei entstand auch ein Live-Konzertmitschnitt als CD-Produktion.

Jan-Martin Drafehn, Jahrgang 1968, wuchs in Thüringen auf. Er studierte an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle an der Saale u.a. bei KMD Prof. Helmut Gleim, dem ehemaligen Thomaskantor Prof. Georg Christoph Biller, LKMD Eike Reuter und KMD Prof. Johannes Schäfer.

Nach dem Ablegen der A-Diplomprüfung für Kirchenmusik war er zunächst Kantor in Sonneberg. Von 2004 bis 2008 wirkte Jan-Martin Drafehn als Kreiskantor in Altenburg (Ostthüringen). Dort war er im Jahr 2006 künstlerischer und konzeptioneller Leiter der 24. Landeskirchenmusiktage der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Im April 2008 erfolgte seine Ernennung zum Kirchenmusikdirektor (KMD). Im Sommer desselben Jahres wurde er zum Kantor am Naumburger Dom gewählt.

Neben der Gesamtverantwortung für die musikalische Arbeit am Naumburger Dom obliegt ihm die Leitung der Ensembles der Naumburger Domkantorei. Hierbei bildet die qualifizierte Arbeit mit den Chören einen Tätigkeitsschwerpunkt. Dazu gehören regelmäßige Aufführungen des chorsinfonischen Repertoires mit dem Naumburger Domchor, die künstlerische Arbeit vor allem im Bereich anspruchsvoller a-cappella-Musik mit dem semiprofessionellen Naumburger Kammerchor, dessen Leitung er bereits 2005 übernahm, und der weitere Aufbau und die Profilierung der Kinder- und Jugendchöre der Naumburger Domsingschule. Darüber hinaus kommt er einer Lehrtätigkeit im Fach Musik an der Evangelischen Domschule St. Martin nach. Hierbei leitet er auch in regelmäßigen Abständen den Chor der Domschule bei großen Musicalprojekten.

Mehrere CD-Aufnahmen dokumentieren sein künstlerisches Schaffen, darunter die Ersteinspielung der „Lettner-Passion“ Op. 108 von Reinhard Ohse im Naumburger Dom im Label Talanton records.

Die lautten compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles.

Seit mehr als drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer*innen. Ganz gleich, ob als Kammerensemble oder als Opernorchester: Mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten überwindet das Ensemble immer wieder Grenzen und sucht die Begegnung mit neuen Klängen und anderen Künsten.

Die CD Timeless, die Musik des Frühbarock mit Werken von Philip Glass vereint, erhielt 2010 den ECHO Klassik. Auch die Verleihung des Rheingau Musik Preises 2012 würdigte die innovativen Konzertprogramme der lautten compagney. 2018 kamen zwei weitere musikalische Brückenschläge hinzu: Misterio mit Musik von Astor Piazzolla und H.I.F. Biber sowie War & Peace, das Musik aus der Zeit des 30-jährigen Krieges mit Chansons von Hanns Eisler und Friedrich Hollaender kombiniert.

Eine große Leidenschaft des Ensembles gilt dem Musiktheater. Seit 2004 jedes Jahr als Opernensemble zu Gast bei den Händelfestspielen Halle, präsentierte die lautten compagney 2011 Händels Rinaldo in einer Realisierung der Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli, die 2015 bei Arthaus Musik als DVD erschien. 2017 wurde mit Händels Giustino die zweite Zusammenarbeit in Bad Lauchstädt gezeigt.

Als einziges großes deutsches Barockensemble widmet sich die lautten compagney BERLIN der historischen Bühnenkunst. Auf Händels Parnasso in festa in der Regie von Sigrid T’Hooft 2018 folgen 2019 Haydns Lo speziale in der Regie von Nils Niemann. Bei den Händelfestspielen Halle wird Niels Badenhop Händels Alcina realisieren.

2019 feiert die lautten compagney BERLIN ihr 35-jähriges Bestehen. Sie blickt auf eine ausgesprochen reiche und intensive Zeit zurück, in der sie wiederholt ihre Wandlungsfähigkeit auf höchstem künstlerischen Niveau unter Beweis gestellt hat: vom Lautenduo, gegründet in der DDR in einer Zeit, zu der historisch informierte Aufführungspraxis ein heiß diskutiertes Feld meist als „Müsligeiger“ belächelter Spezialisten war, hat sich das Ensemble nach der Wende zu einer gefragten Kammermusik- und Opernformation entwickelt – nicht zuletzt Wolfgang Katschners Händel-Preis von 2004 dokumentiert dies. Seit über zehn Jahren zählt die lautten compagney BERLIN zur europäischen Spitze der Barockensembles. Die neueste Selbsterfindung des Ensembles schlägt sich in bahnbrechenden Repertoire-Kombinationen und intelligenten Wort-Musik-Programmen nieder. So gesehen stellt die lautten compagney BERLIN auch die Avantgarde des klassischen Musikbetriebs dar: Jenseits oft bemüht wirkender Programme mit zeitgenössischer Musik lädt sie ihr Publikum regelmäßig dazu ein, die „Klassische Musik“ neu zu erfahren und Wahrnehmungsschranken zu überwinden.

www.lauttencompagney.de

Von Haus aus Lautenist, gründete Wolfgang Katschner 1984 zusammen mit Hans-Werner Apel die lautten compagney BERLIN, Herzstück seines vielfältigen Wirkens als Musiker, Organisator und Forscher in den Klangwelten der Alten Musik.

Seit einigen Jahren tritt er auch erfolgreich als Gastdirigent an deutschen Opernhäusern hervor. So war er 2012-2016 musikalischer Leiter des „Winter in Schwetzingen“. Nach Gastspielen in Bonn (Rinaldo und Giulio Cesare von Georg Friedrich Händel) und Oldenburg (Siroe von Johann Adolph Hasse) verantwortete er 2018 zwei Opernproduktionen am Staatstheater Nürnberg: Monteverdis Ulisse und Händels Serse.

Verstärkt engagiert sich Wolfgang Katschner zudem in der Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses. Er war Gastprofessor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, beim SingFest in Hongkong, Artist in Residence bei BarockVokal in Mainz und arbeitet seit 2018 mit Sänger*innen an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar.

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